Peter Korfmacher, „Leipziger Volkszeitung“ (04/2008)
„Jan Masanetz (…) hat sich den großen Düsseldorf Heinrich Heine vorgenommen und dessen „Nordsee“ in zwei gewaltige Fantasien für gemischten Chor a cappella gegossen. Die Tableaus „Erinnerung“ und „Erwartung“ stehen satt im deutschen Saft. Das Pathos Bruckners schimmert durch die komplexen, virtuos gebauten, sensibel ausgehorchten Sätze, die sich der Möglichkeiten des großen Konzertchors über den Gesang hinaus bedienen, ihn aber im Zentrum lassen. Wirkung und Mittel schießen weit über die lapidare Poesie Heines hinaus. Aber ist man gewillt, Musik nicht als Übersetzung eines Textes zu verstehen, sondern als Überführung in eine neue Dimension, hat Masanetz erstklassig gearbeitet. Reif ist sein Satz, sensibel die Ausgestaltung, virtuos die Handhabung von Stimmen, Form, Struktur. (…)“

Maria Horn, „Reichenhaller Tagblatt“ (26.10.2011)

„(...) Ein fulminanter Auftakt für einen Abend voller Überraschungen. Denn nun folgte die Uraufführung von Jan Masanetz. Eigens für die Alpenklassik hat er das Konzert für Orchester in drei Sätzen geschaffen, gefördert durch die Ernst von Siemens Stiftung. Jan Masanetz wurde 1979 in Leipzig geboren, studierte Komposition bei Manfred Trojahn und Wolfgang Rihm und hat sich durch seine Kompositionen bereits europaweit einen Namen gemacht. Nach den eingangs gehörten wohligen Klängen der Mozart'schen Musik wurden nun völlig andere Maßstäbe angesetzt.
Der junge Komponist setzt bereits im ersten Satz „Capriccio“ Überraschungseffekte, lässt das Orchester quer durch die Tonlagen modulieren, schreibt „schräg klingende“ Tonverläufe hinein, die sich aber immer wieder zu einer gemeinsamen Melodik finden. Hoher musikalischer Anspruch offeriert sich und wird von den Musikern hervorragend gemeistert. Eruptiv endet der erste Satz.
„Liedspiel“ und „Scherzo“ folgen. Auch in diesen Sätzen lässt Masanetz die Zuhörer eintauchen in ein Wellenbad der Gefühle. Fast scheint es, als wolle Masanetz mit den Tönen experimentieren, baut so einen Spannungsbogen auf, gibt sich temperamentvoll, um gleich darauf wieder auf Emotion zu setzen und zeigt vor allem eine Vorliebe für Effekte voller funkensprühender Energie. Mandl treibt das Orchester förmlich an, das Ensemble steigert sich in einen fulminanten Vortrag, der „nichts für schwache Nerven“ ist, bevor sich das Werk langsam entspannt. Mit viel Applaus und allgemeinem Lob wurde Jan Masanetz für sein Schaffen belohnt. (...)“